Deutscher Gewerkschaftsbund

PM - 14.09.2018

Anja Weber: Von Gleichberechtigung in der Arbeitswelt kann keine Rede sein

Geld: Noch immer verdienen Frauen weniger

Foto: CC BY-NC-SA Alex Osaki/Flickr

Zur heute veröffentlichten Untersuchung des Statistischen Landesamtes zum bereinigten Gender Pay Gap in NRW erklärt Anja Weber, Vorsitzende des DGB NRW:

"Der bereinigte Gender Pay Gap von 5,3 Prozent darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir von Geschlechtergerechtigkeit in der Arbeitswelt weit entfernt sind. Nach wie vor verdienen Beschäftigte in typischen Frauenberufen deutlich weniger als in Männerberufen, obwohl diese keineswegs weniger anspruchsvoll sind. Führungspositionen sind immer noch deutlich seltener von Frauen besetzt. Außerdem ist Teilzeitarbeit von Frauen in vielen Fällen nicht freiwillig. Aus Studien wissen wir, dass viele Frauen gern mehr arbeiten würden, ihnen aber lediglich Teilzeitstellen angeboten werden. Und schließlich leisten Frauen nach wie vor deutlich mehr unbezahlte Arbeit, indem sie sich um Hausarbeit, Erziehung und Pflege kümmern. Das hat negative Auswirkungen auf ihr Einkommen, ihre Karriere und nicht zuletzt auf ihre Alterssicherung.

Es gibt also keinen Grund, die Hände in den Schoß zu legen. Eine gerechtere Bezahlung von typischen Frauenberufen muss ebenso her wie mehr Frauen in Führungspositionen und eine partnerschaftliche Teilung der bezahlten und der unbezahlten Arbeit. Außerdem zeigt sich: Die Arbeitszeitfrage ist eine Schlüsselfrage für mehr Geschlechtergerechtigkeit in der Arbeitswelt. Die Gewerkschaften haben mit verschiedenen Tarifabschlüssen den Weg bereitet für Arbeitszeiten, die zum Leben der Beschäftigten passen. Es ist nun an Politik und Unternehmen, diesen Weg mitzugehen und selbstbestimmtere Arbeitszeiten zu fördern."


Nach oben

Themenverwandte Beiträge

Pressemeldung
DGB NRW zum Equal Pay Day: Es ist endlich Zeit zu handeln!
Anlässlich des morgigen Equal Pay Days erklärt Anke Unger, stellvertretende Vorsitzende des DGB NRW: „Wie im Jahr zuvor liegt die Lohnlücke in Nordrhein-Westfalen bei 17 Prozent. Das bedeutet: Frauen verdienten auch 2023 im Schnitt 4,34 Euro weniger als ihre männlichen Kollegen. Daran dürfen wir uns nicht gewöhnen, es ist endlich Zeit zu handeln! Zur Pressemeldung
Pressemeldung
DGB NRW zur Fachkräfteoffensive: Die Agenda steht, jetzt muss konkretisiert werden!
Der Fachkräftemangel ist für unsere Wirtschaft und Gesellschaft eine enorme Herausforderung. Daher ist es gut, dass die Landesregierung ressortübergreifend Lösungen entwickeln will. Dabei setzt sie auf die richtige Agenda: Viele Themen, die aus gewerkschaftlicher Sicht dringend bearbeitet werden müssen, sind im Positionspapier enthalten und sollen auf der heutigen Veranstaltung diskutiert werden. Zur Pressemeldung

Social Media

DGB NRW bei Facebook DGB NRW auf Twitter folgen