Der DGB NRW fordert anlässlich des Internationalen Frauentages bessere Arbeitsbedingungen in Zeiten der Digitalisierung. "Unter dem Stichwort Arbeit 4.0 wird oft über Berufe im produzierenden Gewerbe diskutiert, nicht aber über typische Frauenberufe", kritisiert Stefanie Baranski-Müller, Frauensekretärin des DGB NRW. Dabei sei der digitale Wandel längst kein Branchenphänomen mehr. "Ein Großteil der weiblichen Beschäftigten arbeitet mit digitalen Technologien. Wir müssen den digitalen Wandel nutzen, um Frauen neue Chancen zur Teilhabe in der Arbeitswelt zu bieten."
So arbeiteten zum Beispiel Beschäftigte in der Pflege immer öfter mit neuen Hebe- und Trägersystemen und in der Verwaltung seien softwaregesteuerte Produktions- oder Terminplanung längst an der Tagesordnung, erläutert Baranski-Müller. "Damit Frauen den digitalen Wandel für sich nutzen und beruflich davon profitieren, brauchen wir mehr und besser zugeschnittene Weiterbildungsangebote. Denn die Erfahrung zeigt: Aufgrund einer Teilzeitbeschäftigung oder weil es an Kinderbetreuung fehlt, nehmen Frauen seltener an Weiterbildungsprogrammen teil als ihre männlichen Kollegen. Das muss sich ändern!"
Gleichzeitig böten neue Formen des Arbeitens, wie Home-Office und mobiles Arbeiten, Beschäftigten die Chance, das Arbeitsleben besser mit der Familie zu vereinbaren. "Wir müssen allerdings dafür sorgen, dass die Grenzen zwischen Privatem und Berufsleben nicht weiter verwischen. Deshalb ist ein Recht auf Nichterreichbarkeit wichtig. Gute Arbeit 4.0 heißt, dass die Beschäftigten mitentscheiden, wenn zum Beispiel die Betreuung von Kindern flexible Arbeitszeiten erfordert", so Baranski-Müller.
Unter nrw.dgb.de/frauentag-2017 finden Sie den Aufruf zum Internationalen Frauentag sowie Veranstaltungshinweise für NRW.