Thomas Range/DGB NRW
In Nordrhein-Westfalen haben rund 71.000 Frauen und Männer an Veranstaltungen des DGB zum Tag der Arbeit teilgenommen. Bundesweit wurden 381.500 Personen gezählt, die unter dem Motto "Europa. Jetzt aber richtig!" auf die Straßen und Plätze gingen.
Die landeszentrale Kundgebung des DGB NRW fand in diesem Jahr in Bielefeld statt. Dort sprachen die Vorsitzende des DGB NRW, Anja Weber, und der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Armin Laschet. An der Veranstaltung im Ravensberger Park nahmen 3.000 Menschen teil.
Anja Weber warb in ihrer Rede für die Europawahl am 26. Mai. "Die Europäische Union ist ein einzigartiges Friedensprojekt, sie prägt unsere Lebens- und Arbeitswelt und sichert unseren Wohlstand", so die DGB-Landesvorsitzende. Auf Herausforderungen wie Digitalisierung, Klimawandel, Migration und wirtschaftliche Ungleichheit sei mehr Solidarität die richtige Antwort, nicht weniger. "Wir brauchen ein starkes und soziales Europa, das gute Arbeit, faire Löhne und ein hohes soziales Schutzniveau in den Mittelpunkt stellt. Wer den Weg des nationalistischen Alleingangs einschlägt, der wird verlieren – den Frieden und den Wohlstand!"
Von der Landesregierung forderte Weber mehr Engagement für die Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. "Wir müssen dringend die Tarifbindung stärken, denn sie ist das A&O für gute Arbeitsbedingungen und faire Löhne." Weber kritisierte den Versuch der Landesregierung, die Arbeitszeit über eine Bundesratsinitiative aufzuweichen. "Wir brauchen weniger Stress und Druck im System, nicht mehr! Schon jetzt machen Überstunden und ständige Erreichbarkeit immer mehr Beschäftigte krank." Und auch das Thema bezahlbarer Wohnraum sei für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in NRW wichtig. "Die Gewerkschaften kämpfen nicht für höhere Löhne, damit diese durch steigende Mieten gleich wieder aufgefressen werden!" Das Land müsse gemeinsam mit Bund und Kommunen wesentlich mehr in bezahlbaren Wohnraum investieren, sagte Weber.
Mit Blick auf die Bundesregierung lobte Weber den Vorstoß von Arbeitsminister Heil für eine Grundrente ohne Bedürftigkeitsprüfung. "Wer 35 Jahre gearbeitet und vielleicht Kinder großgezogen hat, der hat ein Recht auf eine anständige Rente. Und der muss sich nicht nackig machen und alles offen legen, als hätte er etwas verbrochen!" Nach Betrügern solle man lieber am oberen Ende der Gesellschaft suchen und mehr Druck auf Steuersünder ausüben, erklärte Weber.
Laden Sie sich hier die Rede der DGB NRW-Vorsitzenden Anja Weber herunter, die sie auf der landeszentralen Kundgebung am 1. Mai 2019 in Bielefeld hielt.
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