Beschäftigte im Dienst der Gesellschaft werden immer häufiger Opfer von Beleidigungen und Gewalt. Allein in NRW wurden laut Polizeilicher Kriminalstatistik 2022 rund 9.600 Angriffe und Widerstandshandlungen gegen Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr verzeichnet – ein Zehn-Jahres-Hoch. Aber auch andere Berufsgruppen sind betroffen: Beschäftigte an Schulen, im Fern- und Nahverkehr, bei Job- und Ordnungsämtern, bei der Stadtreinigung und in Krankenhäusern berichten ebenfalls von einer Zunahme verbaler und körperlicher Übergriffe. Die Gründe dafür sind zum Teil hausgemacht. Personalmangel, Aufgabenzuwachs und fehlende Investitionen schwächen die Leistungsfähigkeit des Staates und lösen Unzufriedenheit und Frust in der Bevölkerung aus. Die Beschäftigten im Dienst der Gesellschaft werden dann häufig zu Blitzableitern für diesen Ärger. Die Folgen sind für die Beschäftigten und für unsere Gesellschaft schwerwiegend: Mehr als jede*r zehnte Betroffene berichtet von anhaltenden psychischen Problemen, nicht wenige sind nach Gewalterfahrungen gar nicht mehr arbeitsfähig. Und das in einer Zeit, in der jede Fachkraft dringend gebraucht wird.
Mit seiner Initiative „Vergiss nie, hier arbeitet ein Mensch“ macht der DGB auf dieses Phänomen aufmerksam und wirbt für mehr Respekt gegenüber den Beschäftigten, so zum Beispiel bei der Tagesausstellung im Landtag am 31. März 2023.