Deutscher Gewerkschaftsbund

25.11.2022

Studie „UNIsafe": Geschlechtsbezogene Gewalt in Hoch­schulen und Forschungs­einrichtungen

Von Januar bis Mai 2022 nahmen Mitarbeiter:innen und Studierende aus 46 Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Europa an der UniSAFE-Umfrage zum Thema geschlechtsbezogene Gewalt in der Wissenschaft teil. Mit mehr als 42 000 Antworten ist es die größte mehrsprachige Umfrage, die bisher im Europäischen Forschungsraum zu diesem Thema durchgeführt wurde. Sie wurde von GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften in enger Zusammenarbeit mit der Oxford Brookes University und der Örebro University im Rahmen des EU-Projekts UniSAFE, einer Forschungskooperation zwischen neun europäischen Partnereinrichtungen, ausgeführt

Ein umfassendes Verständnis von geschlechtsbezogener Gewalt

Ein wichtiges Merkmal dieser Umfrage ist ihr ganzheitlicher Ansatz zur Untersuchung geschlechtsbezogener Gewalt. Die Umfrage konzentrierte sich auf die Erfassung von sechs unterschiedlichen Formen von geschlechtsbezogener Gewalterfahrungen, körperlich, sexuell, psychologisch oder wirtschaftlich, sowie auf Online-Formen von geschlechtsbezogener Gewalt. Die Studie schloss intersektionale Aspekte bezogen auf die Gewalterfahrungen der Befragten ein, wie z. B. ihre sexuelle Orientierung, ihr Alter, Zugehörigkeit zu Minderheiten, Behinderung oder chronische Erkrankung, sowie internationale Mobilität. Die Auswirkungen von Gewalterfahrungen wurden in Bezug auf das Wohlbefinden, den Beruf und das Studium der Befragten untersucht.

"Geschlechtsbezogene Gewalt ist ein systemisches Problem, das wissenschaftliche Einrichtungen nicht weniger betrifft als andere Teile der Gesellschaft. Die Daten, die wir mit der Prävalenzumfrage gesammelt haben, zeigen deutlich, dass geschlechtsbezogene Gewalt überall und gegenüber allen Geschlechtern vorkommt. Unser Datensatz trägt dazu bei, das Ausmaß und die Auswirkungen des Problems in der Wissenschaft besser zu verstehen. Die mit dem Projekt kooperierenden Universitäten haben einen wichtigen Schritt getan, indem sie Offenheit für eine evidenzbasierte Entwicklung von Maßnahmen zeigen. Ich freue mich sehr, dass wir mit der Umfrage diese datengestützte Entwicklung fördern können.“ Dr. Anke Lipinsky, GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, PI der UniSAFE-Umfrage.

Fast zwei von drei Befragten haben geschlechtsbezogene Gewalt erlebt

Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass 62 % der befragten Personen mindestens eine Form von geschlechtsbezogener Gewalt erlebt haben, seit sie an ihrer Einrichtung arbeiten oder studieren. Frauen (66 %) und nicht-binäre Menschen (74 %) haben häufiger als Männer alle Formen geschlechtsbezogener Gewalt erlebt, mit Ausnahme von körperlicher Gewalt, die von mehr nicht-binären Menschen und Männern angegeben wurde. Darüber hinaus haben Personen, die sich als LGBQ+ identifizieren (68 %), die eine Behinderung oder chronische Krankheit angeben (72 %) und die einer ethnischen Minderheit angehören (69 %), mit größerer Wahrscheinlichkeit mindestens einen Vorfall geschlechtsbezogener Gewalt erlebt als Befragte, auf die diese Merkmale nicht zutreffen.

[...]

Der komplette Artikel kann hier weitergelesen werden.

(Quelle: bildungsklick)


Nach oben

Themenverwandte Beiträge

Artikel
DGB: Arbeits- und sozialrechtliche Beratung für Studierende
23.-28.07.2023 -- Mehr als zwei Drittel der Studierenden müssen neben ihrem Studium arbeiten. Doch an wen wenden sie sich, wenn sie von ihrem Chef*innen über den Tisch gezogen werden? Mach dich fit zu arbeits- und sozialrechtlichen Fragen und stärke deine Beratungskompetenz! weiterlesen …
Artikel
DGB-Bildungswerk NRW: Weiterbildendes Studium für betriebliche Interessenvertreter*innen
Nach dem erfolgreichen Abschluss unseres Weiterbildenden Studiums "New Work - Arbeit der Zukunft mitgestalten" bieten wir in mit der Akademie der Ruhr-Universität Bochum für das Sommersemester 2023 einen weiteren Studiengang mit dem Schwerpunkt innovative Mitbestimmung an. weiterlesen …

Top-Links

Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter halten Fahnen hoch: Grafik
DGB