Wie löst NRW den Strukturwandel? Über diese Frage hat WDR-Journalist Jürgen Zurheide am 26. April mit der Landeschefin des DGB Anja Weber in der Fernsehsendung "Eins zu eins" gesprochen. Schauen Sie sich das Interview jetzt an.
Anja Weber kurz vor ihrer Wahl als Vorsitzende des DGB NRW im Dezember 2017 Thomas Range/DGB NRW
Im Interview macht Anja Weber deutlich, dass der bevorstehende Ausstieg aus dem Steinkohlebergbau im Ruhrgebiet ohne starke Gewerkschaften und Betriebsräte nie so sozialverträglich erreicht worden wäre: "Die Kolleginnen und Kollegen haben sehr viel durchgesetzt."
Gemeinsam mit Unternehmen, Politik und anderen gesellschaftlichen Kräften, seien große Lösungen entwickelt worden, die über das Normale hinausgingen. "Wenn ich in Zeitungen jetzt lese, dass das Ruhrgebiet einen Ruck braucht, ärgert mich das", sagt die gebürgtige Dortmunder angesprochen auf die Vorstellung des Ministerpräsidenten von einer Ruhrgebietskonferenz. Im 11. Jahr in Folge gebe es im Ruhrgebiet positive Wirtschaftskennzifferen. Ganz anders als in Regionen in den USA oder Großbritannien, in denen nach industriellen Umbrüchen, nur noch Brachen zu finden seien. Mitbestimmung und Tarifbindung hätten hierzuland für einen Unterschied gesorgt: nämlich Arbeitsplätze erhalten und zum Aufbau neuer beigetragen.
Lesen Sie hier unsere Pressemitteilung zur Ruhrgebietskonferenz.
Damit bestehende strukturelle Probleme im Ruhrgebiet angegangen werden können, fordert Weber eine Entschuldung der Kommunen: "Wir brauchen im Ruhrgebiet mehr Kraft für die Kommunen!". Auf kommunaler Ebene sei eine Entfesselung nötig: "Damit sie auch gestalten können!"
Am 1. Mai ruft der DGB bundesweit zu Demonstrationen und Kundgebungen auf. Gefragt nach der zentralen Forderung zum Tag der Arbeit in diesem Jahr, antwortet Weber "Gestalten!". Das bedeutet, Nordrhein-Westfalen braucht: