Die Bundestagswahl steht kurz bevor. Und eine der drängendsten Fragen, die sich die Menschen zur Zeit stellen, betrifft die Rente. Viele befürchten, dass sie im Alter von ihrer Rente kaum werden leben können. Der DGB fordert seit langem, dass die Politik einen Kurswechsel in der Rentenpolitik einleiten muss. Unserer Internet-Redaktion hat am Rande einer DGB-Veranstaltung in Düsseldorf mit Annelie Buntenbach vom DGB-Bundesvorstand über die Zukunft der Rente gesprochen.
DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach DGB/Simone M. Neumann
Warum brauchen wir überhaupt eine Rentenreform?
Bei der aktuellen Gesetzeslage wird das Rentenniveau immer weiter absinken. Viele Menschen sind deshalb von sozialem Abstieg im Alter bedroht, wenn nicht sogar von Altersarmut. Privat kann man nicht dagegen ansparen. Deshalb muss die Politik gegensteuern und die gesetzliche Rente stärken.
Was schlägt der DGB da konkret vor?
In einem ersten Schritt muss das Rentenniveau stabilisiert werden – und zwar sofort. In einem zweiten Schritt muss das Rentenniveau angehoben werden. Außerdem brauchen wir konkrete Maßnahmen für diejenigen, für die das Risiko der Altersarmut am größten ist. Das sind insbesondere zwei Gruppen: diejenigen, die zum Beispiel aufgrund von Krankheit früher aus dem Erwerbsleben austreten, sowie diejenigen, die lange Jahre in die Rentenkasse eingezahlt, aber wenig verdient haben. Sie müssen trotzdem ein würdiges Leben im Alter führen können.
Welche Konsequenzen hat die aktuelle Rentenpolitik für die jungen Menschen?
Wer wie Spahn, Schäuble und Co. behauptet, es wäre generationsgerecht, das Rentenniveau zu senken und das Renteneintrittsalter anzuheben, verprellt die jungen Menschen in diesem Land. Sie werden für weniger Rente länger arbeiten und gleichzeitig kräftig privat in die Tasche greifen müssen. Die gesetzliche Rente jetzt zu stärken ist das weit bessere Angebot.
Welche Parteien stehen für eine solidarische Rentenpolitik, wie sie der DGB vorschlägt?
Man sollte sein Kreuz nicht bei einer Rentenkürzungspartei machen. Denn wer einen Kurswechsel in der Rentenpolitik ablehnt und für ein "weiter so" in der Rentenfrage steht, sorgt dafür, dass das Rentenniveau weiter abgesenkt wird.