Deutscher Gewerkschaftsbund

PM - 07.10.2022

Bundesweiter Aktionstag: DGB NRW fordert Mietenstopp und Schutzmaßnahmen in der Energiekrise

Am morgigen Samstag findet ein bundesweiter Aktionstag für bezahlbare Mieten statt. In Nordrhein-Westfalen organisiert der DGB mit weiteren Bündnispartnern mehrere Aktionen und Kundgebungen – zum Beispiel in Düsseldorf, Bochum, Neuss und Bonn.

"In vielen nordrhein-westfälischen Städten gehen die Mieten durch die Decke", erklärt Anja Weber, Vorsitzende des DGB NRW, den Hintergrund des Aktionstages. "Die Entwicklung der Einkommen kann mit den steigenden Mieten nicht Schritt halten. Bezahlbare Mietwohnungen sind in vielen Regionen Mangelware." So ist zum Beispiel in Düsseldorf der durchschnittliche Quadratmeterpreis in den letzten sechs Jahren von 9,80 Euro auf 11,58 Euro gestiegen – das sind satte 18,2 Prozent. In Bochum beträgt der Anstieg der Mieten 25,5 Prozent – von 6,07 im Jahr 2016 auf 7,62 im Jahr 2022. "Um den Mieter*innen eine Atempause zu verschaffen, fordern wir von der Bundesregierung einen sechsjährigen Mietenstopp", so Weber weiter. "Die Zwischenzeit muss dringend genutzt werden, um neue, bezahlbare Wohnungen zu bauen. Hier ist auch das Land NRW in der Verantwortung."

Durch die steigenden Energiepreise habe sich die Lage der Mieter*innen weiter verschärft, so die DGB-Landeschefin. "Es ist gut, dass das Entlastungspaket der Bundesregierung eine Reform des Wohngeldes vorsieht, die den Kreis der Anspruchsberechtigten deutlich erhöhen soll. Das reicht aber nicht aus. Wir brauchen während der Krise ein Verbot von Mietvertragskündigungen und von Energiesperren. Und wir brauchen endlich den angekündigten Energiepreisdeckel für Strom und Gas, damit niemand im Winter frieren muss."

Die genannten Zahlen stammen aus der empirica Preisdatenbank auf Basis der VALUE Marktdaten. Sie entsprechen den sogenannten Angebotsmieten (Median), also jenen Preisen, zu denen Wohnungen auf dem Markt angeboten werden. Diese Werte bilden die Dynamik auf dem Wohnungsmarkt besser und zeitnaher ab als die sogenannten Bestandsmieten.

Weitere Informationen zur Kampagne Mietenstopp unter www.mietenstopp.de.


Hier einige ausgewählte Impressionen zu den Veranstaltungen in NRW


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