Deutscher Gewerkschaftsbund

PM - 22.06.2023

DGB NRW zum Tag des öffentlichen Dienstes

Zum internationalen Tag des öffentlichen Dienstes am 23. Juni erklärt Anja Weber, Vorsitzende des DGB NRW:

„Es ist Zeit, den Menschen Danke zu sagen, die in NRW im öffentlichen Dienst arbeiten und den Laden am Laufen halten. Die Kolleg*innen im öffentlichen Dienst leisten mit ihrer Arbeit einen unverzichtbaren Beitrag für Gemeinwohl, Demokratie, Sicherheit, soziale Teilhabe und Klimaschutz. Sie betreuen und unterrichten unsere Kinder in Kitas und Schulen, sie halten unsere Städte sauber und bringen uns mit Bus oder Bahn sicher ans Ziel. Im Notfall riskieren die Kolleg*innen von Polizei und Feuerwehr ihr Leben, um unser Leben zu schützen. Und ohne die Mitarbeiter*innen in den Genehmigungsbehörden, in der Justiz oder bei den Finanz- und Jugendämtern ginge in Land und Kommune nichts voran.

Gerade deshalb bereitet uns der massive Fachkräftemangel im öffentlichen Dienst große Sorgen. Allein auf Landesebene sind momentan 21.000 Stellen unbesetzt und auch in den Kommunen und bei anderen öffentlichen Arbeitgebern fehlt es hinten und vorne an Personal. Dieser Zustand wird sich künftig sogar noch verschärfen: Rund 185.000 Beschäftigte und damit 27 Prozent der Mitarbeiter*innen bei Land und Kommunen in NRW sind über 55 Jahre alt und gehen somit in den nächsten 10 Jahren in den Ruhestand. Das ist nicht nur für das vorhandene Personal dramatisch, das den Fachkräftemangel auffangen muss und seit Jahren auf Verschleiß fährt. Es ist auch für uns alle ein Problem, da viele Aufgaben nicht mehr so ausgeführt werden können, wie es eigentlich nötig wäre. Und auch die Herausforderungen der Zukunft können so nicht angemessen bewältigt werden.

Für den DGB NRW ist klar: Der Fachkräftemangel lässt sich nicht von heute auf morgen lösen. Umso wichtiger ist es daher, jetzt die Weichen zu stellen. Der öffentliche Dienst muss als Arbeitgeber attraktiver werden. Leider bewegt sich die Landesregierung bei diesem Thema kaum. Dabei liegen unsere Vorschläge lange auf dem Tisch: Zum Beispiel muss die überlange Wochenarbeitszeit von Beamt*innen zurückgefahren, für eine angemessene attraktive Bezahlung gesorgt, das Zulagenwesen für besonders belastende Tätigkeiten modernisiert und Aufstiegschancen für die Beschäftigten verbessert werden. Nur so wird es gelingen, dass das vorhandene Personal gesund und motiviert bleibt und mehr Nachwuchs- und Fachkräfte gewonnen werden.“


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