Bei der zur Stunde im DGB-Jugendbildungszentrum Hattingen stattfindenden 22. Bezirksjugendkonferenz der Gewerkschaftsjugend Nordrhein-Westfalen hat sich die DGB-Jugend NRW für die Einführung einer Ausbildungsumlage stark gemacht. „Die Corona-Krise darf nicht zu einer Lebenskrise einer ganzen Generation werden. Die Politik darf vor den sinkenden Ausbildungszahlen nicht die Augen verschließen“, fordert Eric Schley, Abteilungsleiter Jugend des DGB NRW. „Bund und Land müssen gemeinsam gegensteuern und eine solidarisch finanzierte Ausbildungsumlage umsetzen, damit wir dieses Pfund der dualen Ausbildung erhalten.“
In ihrem Grußwort betonte Anja Weber, Vorsitzende des DGB NRW, die besonderen Belastungen der jungen Generation in der Corona-Krise: „Um Zukunftsangst und Fachkräftemangel zu begegnen, braucht es vor allem eines: Eine Ausbildungsgarantie. Ein gesetzlich garantierter Anspruch auf einen Ausbildungsplatz ist mehr als überfällig. Wir wollen keine haltlosen Versprechungen mehr hören und werden alle Betriebe in die Pflicht nehmen.“
80 Delegierte der acht Mitgliedsgewerkschaften beraten digital vernetzt über 60 Anträge. Die anstehenden Wahlen werfen dabei ihre Schatten voraus. Unter dem Motto „Es geht um unser Jetzt!“ stehen Forderungen zu Ausbildung, Studium und einer sozial-ökologischen Transformation im Mittelpunkt. Schley wies zudem auf die Situation der dual Studierenden hin. „Das duale Studium gleicht einem Gemischtwarenladen. Es gibt bald mehr unterschiedliche Regelungen als Studiengänge. Dual Studierende brauchen gleiche Schutzrechte wie Auszubildende, die ihre prekäre Situation und die Besonderheiten berücksichtigen.“
Kommunalfinanzen, die Wohnsituation junger Menschen sowie die sozial-ökologische Transformation sind ebenso bestimmende Themen der Konferenz. Hier richtet sich das Augenmerk auf die kommende Landtagswahl. Schley mahnt eine Lösung der kommunalen Altschulden an: „Das Land und der Bund müssen endlich klare Perspektiven schaffen und dadurch notwendige Investitionen in Bildung und die sozial-ökologische Transformation unserer Wirtschaft ermöglichen. Für eine Bildung 4.0 sind Berufskollegs ungeeignet, die noch in der Steinzeit feststecken. Genauso müssen bezahlbare Azubi-Apartments und Studierendenwohnheime in allen Städten und Kreisen bei der Politik auf die Prioritätenliste.“