Anlässlich der heute veröffentlichten Arbeitsmarktzahlen für den Monat Januar erklärt Anja Weber, Vorsitzende des DGB NRW:
„Es ist erfreulich, dass sich unser Arbeitsmarkt trotz Pandemie recht robust zeigt. Wir dürfen aber nicht aus dem Blick verlieren, dass es strukturelle Probleme gibt, die angegangen werden müssen. Das gilt besonders mit Blick auf die hohe Arbeitslosigkeit unter An- und Ungelernten. Die Landesregierung ist in der Pflicht, hier arbeitsmarktpolitische Impulse zu setzen - auch, um eine Verschärfung des Fachkräftemangels zu verhindern.“
Laut aktueller Zahlen der Agentur für Arbeit haben fast 60 % der Arbeitslosen in NRW keinen Berufsabschluss und damit deutlich schlechtere Chancen auf eine erfolgreiche Vermittlung. „Das Fehlen eines beruflichen Abschlusses ist das größte Risiko, arbeitslos zu werden und zu bleiben. So sind Ungelernte in NRW siebenmal häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen als Personen mit abgeschlossener Berufsausbildung.“
Das Thema Qualifizierung müsse daher noch viel stärker als bisher in den Fokus genommen werden, so Weber. „Die Förderangebote, die zu einem beruflichen Abschluss führen, müssen deutlich verstärkt und ausreichend finanziell ausgestattet werden. Ein Aspekt davon ist: Ausbildung und Qualifizierung müssen sich für die Menschen lohnen. Der DGB schlägt deshalb die Einführung eines fortlaufenden monatlichen Weiterbildungsgeldes aus Landesmitteln vor. Arbeitslose, die sich weiterbilden, erhalten dies abschlagsfrei auf das Arbeitslosengeld.“