Zum 01. Januar 2021 steigt der Mindestlohn auf 9,50 Euro. Der DGB NRW fordert in diesem Zusammenhang eine deutlichere, armutsfeste Anhebung durch den Gesetzgeber auf 12 Euro. Eine aktuelle Auswertung der Verdienststrukturdaten durch den DGB zeigt, wie viele Erwerbstätige davon profitieren würden. Demnach verdienen in Nordrhein-Westfalen 25,7 Prozent der Beschäftigten unter 12 Euro in der Stunde. Besonders Frauen sind von niedrigen Löhnen betroffen. 31,5 Prozent aller berufstätigen Frauen arbeiten in NRW für einen Stundenlohn unterhalb dieser Schwelle.
„Bundesarbeitsminister Hubertus Heil fordert, den gesetzlichen Mindestlohn auf 12 Euro pro Stunde anzuheben. Das ist absolut richtig. Deshalb muss sich die Landesregierung im Bundesrat dafür einsetzen, dass eine zügige Anhebung auf 12 Euro pro Stunde durch den Gesetzgeber noch in dieser Legislaturperiode kommt“, sagt Anja Weber, Vorsitzende des DGB NRW.
„Löhne unter 12 Euro müssen der Vergangenheit angehören, sie sind Armutslöhne und nehmen vielen Beschäftigten im Niedriglohnsektor die Möglichkeit einer ausreichenden Rente im Alter“, betont die DGB NRW-Vorsitzende. „Ein politischer Kurswechsel ist überfällig, um die Tarifbindung wieder zu erhöhen und den Mindestlohn einmalig im Niveau deutlich anzuheben.“
Die Auswertung des DGB basiert auf der neusten verfügbaren Verdienststrukturerhebung (VSE2018) des Statistischen Bundesamts aus dem Jahr 2020. Die Vorschläge des DGB zur Evaluation des Mindestlohngesetzes finden Sie hier: https://www.dgb.de/-/vDS