Deutscher Gewerkschaftsbund

PM - 24.10.2018

Anja Weber: Klimaschutz und Arbeitsplätze nicht gegeneinander ausspielen!

Demonstration im Rheinischen Revier sendet klare Botschaft an Kohlekommission

Rund 30.000 Kolleginnen und Kollegen gingen am Mittwoch im Rheinischen Revier auf die Straße DGB NRW

Unter dem Motto Wir sind laut für unsere Jobs werden heute zigtausende Beschäftigte im Rheinischen Revier demonstrieren. Dazu erklärt Anja Weber, Vorsitzende des DGB NRW:

"Unsere Kolleginnen und Kollegen aus der Braunkohle und den energieintensiven Unternehmen werden heute lautstark deutlich machen, worum es in der Kommission Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung gehen muss: Um einen tragfähigen Übergang in das neue Energiezeitalter und die Zukunft zigtausender Arbeitsplätze. Ein überhasteter Ausstieg kann dramatische soziale Folgen für die Beschäftigten und ihre Familien haben und einen enormen wirtschaftlichen Schaden für die ganze Region bedeuten. Daher bringt uns ein Überbietungswettbewerb um das früheste Ausstiegsdatum nicht weiter. Ganz im Gegenteil, er löst kein einziges Problem.

Der Ausstieg aus der Braunkohle ist bereits beschlossene Sache: Anstatt kleinlich um Jahreszahlen zu feilschen, muss der gemeinsame Fokus darauf liegen, wie diese Transformation verantwortungsvoll gestaltet werden kann – und zwar für die Menschen, die Region, die Industrie und die Umwelt. Erfolgreich wird die Arbeit der Kommission dann, wenn sie belastbare Vorschläge unterbreitet, die ambitionierten Klimaschutz mit sicheren und guten Arbeitsplätzen und wirtschaftlichem Wohlstand zusammenbringt.

Der DGB ist froh, dass Ministerpräsident Laschet heute auf der Kundgebung spricht, sich an die Seite der Arbeitnehmer/innen stellt und sich für einen geordneten Braunkohleausstieg einsetzt. Die Landesregierung sollte sich darüber hinaus dafür starkmachen, eine weitere Polarisierung zu verhindern und auf alle Seiten deeskalierend einwirken.

Die permanente Eskalation im Rheinischen Revier befördert keine zukunftsfähigen Lösungen. Wir brauchen mehr Fahrt in der Energiewende. Diese bekommen wir aber nur, wenn Klimaschutz und Arbeitsplätze nicht gegeneinander ausgespielt werden."


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