In einer Serie zur Ausbildung berichtet die NRZ heute über die Gehälter mit Meisterabschluss und Studium. Darin betont Norbert Wichmann, Leiter der Abteilung Bildung, Berufliche Bildung und Handwerk beim DGB NRW:
„Unterschiedliche Wege können zum gleichen Ziel führen. Eine abgeschlossene Ausbildung oder auch ein Studienabschluss sind gute Voraussetzungen für ein solides Berufsleben und eine gesicherte Existenz. Eine Ausbildung ist zudem eine gute Grundlage für den beruflichen Aufstieg. Wer sich weiterbildet und vielleicht sogar selbstständig macht, kann auf entsprechende Einkommenszuwächse hoffen. Statistisch belegt ist, dass ein höherer Bildungsabschluss auch mehr Lohn bringt. Hochschulabsolvent*innen verdienen im Durchschnitt am besten. Aber man sollte sich nicht von Durchschnittswerten blenden lassen, denn umgekehrt kann ein selbstständiger Handwerksmeister durchaus mehr verdienen als ein Akademiker.
Man sollte die Ausbildung und das Studium nicht gegeneinander ausspielen. Wir bekommen nicht mehr Menschen ins Handwerk und bekämpfen dort den Fachkräftemangel, indem wir junge Leute vom Studieren abhalten. Vielmehr müssen wir diejenigen in Ausbildung bringen, die bis jetzt keine Chance am Ausbildungsmarkt erhalten. Fast jeder Fünfte in NRW verbleibt dauerhaft ohne jede berufliche Qualifikation – hier ist die entscheidende Stellschraube gegen den Fachkräftemangel. Die ausbildenden Betriebe können sich bei den Bewerbungen nicht nur die Rosinen rauspicken, sondern müssen auch geringer qualifizierten Jugendlichen wieder eine Chance geben. Einige Unternehmen tun das schon, aber der Rest muss jetzt nachziehen.“