Im Rahmen der Kommunalwahl 2025 in Nordrhein-Westfalen fand im Berufskolleg Erkelenz eine Veranstaltung statt, die der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Kreisverband Heinsberg in Kooperation mit dem Berufskolleg ausrichtete. Vier Landratskandidatinnen und -kandidaten standen den Fragen junger Menschen zu zentralen kommunalpolitischen Themen gegenüber. Die rund 100 Berufsschülerinnen und -schüler hatten zuvor im Politikunterricht das Thema Kommunalpolitik aufgegriffen. Daraus entstand ein Fragenkatalog, der den Ablauf der Veranstaltung maßgeblich bestimmten und dafür sorgte, dass die Anliegen der Jugendlichen direkt sichtbar wurden. Die Moderation übernahm der DGB-Jugendbildungsreferent Benjamin Hoven, während eine Schülerin die Co-Moderation ausübte, die die Fragen unmittelbar von ihren Mitschülerinnen und -schülern an die Kandidatinnen und Kandidaten richten ließ. Die Kandidierenden erhielten für jede Frage zwei Minuten Zeit für eine Antwort. Durch Würfeln wurden die Themenfeldern zufällig zugeordnet, um eine breite Abdeckung der relevanten Bereiche sicherzustellen. Nach der Fragerunde standen ehrenamtliche Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter an Infoständen bereit, an denen die Schülerinnen und Schüler im persönlichen Gespräch die Standpunkte der Gewerkschaften kennenlernen konnten. Die Veranstaltung zeichnete sich durch eine hohe Beteiligung und direkte Interaktion aus, denn die Fragen kamen unmittelbar aus der Perspektive der jungen Wählerinnen und Wähler. Die Antworten der Kandidierenden boten eine klare Möglichkeit, Positionen zu Umwelt, Bildung, Mobilität, Arbeit, Ausbildung, Soziales, Wirtschaft, Wohnen und Demokratie zu verdeutlichen. Die jungen Teilnehmenden nutzten die Gelegenheit, ihre Anliegen zu benennen und erhielten im Anschluss Anknüpfungspunkte, wie diese Themen in der kommunalpolitischen Praxis umgesetzt werden könnten. Ein zentraler Appell richtete sich an die neuen Erstwählerinnen und Erstwähler: Nutzt eure Stimme bei der Kommunalwahl, denn eure Perspektiven zählen. Gleichzeitig wurde von beiden Seiten – den Akteuren des DGB und dem Berufskolleg – der Wunsch nach mehr Präsenz junger Menschen in der Kommunalpolitik sowie nach weiteren Beteiligungsformaten vor Ort deutlich. Die Veranstaltung wurde als rundum gelungen bewertet und zeigte eindrucksvoll, wie ein gut vorbereitetes Frageformat in Verbindung mit direktem Austausch zu einem lebendigen politischen Dialog beitragen kann. Diese Veranstaltung hätte die Aufmerksamkeit der Presse verdient, die der Einladung nicht gefolgt ist bzw. trotz Ankündigung nicht gekommen ist. Dennoch bleibt durch die Veranstaltung ein deutliches Signal für die Stärkung der jungen Bürgerbeteiligung in NRW und ein Impuls für zukünftige Kooperationen zwischen Gewerkschaften, Bildungseinrichtungen und kommunalen Politikern. Aus der Perspektive aller Beteiligten ergab sich der klare Bedarf, künftig weitere Austauschformate zu etablieren, um die Zusammenarbeit zwischen DGB, Berufskollegs und lokalen Entscheidungsträgern zu vertiefen. Der Blick nach vorn richtet sich auf Folgeveranstaltungen in NRW, bei denen die Erfahrungen dieser Veranstaltung als Blaupause dienen sollen, um den Dialog zwischen jungen Wählerinnen und Wählern sowie politischen Entscheidungsträgern weiter auszubauen.