Liebe Anwesende,
liebe Düsseldorferinnen und Düsseldorfer,
die täglichen Nachrichten über Gewalt, Leid und Kriege und den damit verbundenen Bedrohungen beschäftigen uns sehr und lassen uns nicht los.
Noch nie gab es seit 1945 so viele bewaffnete Konflikte wie 2025. Bis Ende des Jahres wird das weltweite Kriegsgeschehen Schätzungen zufolge mehr als 200.000 Todesopfer fordern. 120 Millionen Menschen werden durch Konflikt, Gewalt und Verfolgung gezwungen sein, ihre Heimat zu verlassen. Besonders betroffen sind Kinder. Jedes 6. Kind kommt mittler-weile aus einem Konfliktgebiet.
Neben der Ukraine und im Nahen Osten toben aber zahllose “vergessene” Gewaltkonflikte. Ob Sahel-Zone, Sudan, Horn von Afrika oder Myanmar u.v.m.
Wir fallen mehr und mehr zurück in Zeiten, in denen die Durchsetzung der eigenen Interessen mit Waffengewalt und militärische Aggression als legitimes Mittel der Politik betrachtet wird.
In dem ständigen Ringen um geopolitischen und geoökonomischen Einfluss forcieren die Großmächte eine Politik der Konfrontation und Blockbildung.
Aus unserer Sicht muss stattdessen das Friedensgebot des Grundgesetzes konsequent umgesetzt und jede diplomatische Möglichkeit zur Konfliktlösung genutzt werden.
Diplomatie ist hohe politische Kunst und gelingt sicherlich nicht mit einer Diplomatie a la Trump.
Das ist keine Diplomatie, die dafür Sorge trägt, dass für alle Beteiligten auf Augenhöhe verhandelt wird und ein wirklicher Interessenausgleich entsteht.
Frieden ist mehr als die Abwesenheit von Konflikt. Er ist ein aktives Streben nach Gerechtigkeit, Würde und Sicherheit für alle Menschen. Frieden braucht den festen Willen, Gewalt zu ächten und Konflikte friedlich zu lösen.
Wir treten ein für ein Europa, das gemeinsam die führende Rolle für eine stabile internationale Friedens- und Sicherheitsordnung übernimmt. Für echten Frieden brauchen wir Mut zum Dialog.
Er verlangt:
- faire diplomatische Anstrengungen,
- Respekt vor der Menschenwürde,
- den Schutz von Minderheiten und
- das Festhalten an Rechtsstaatlichkeit.
Frieden wächst dort, wo Vertrauen entsteht. Er braucht Geduld, denn Veränderungen brauchen Zeit, und er verlangt Verantwortung von jedem von uns. Wir sind zutiefst überzeugt, dass es besser ist zuzuhören, statt Vorurteile zu pflegen, und gemeinsam nach Wegen suchen, wie Menschen in Sicherheit, Freiheit und Würde leben können.
Heute stehen wir zusammen, um dem Frieden Raum zu geben in unseren Herzen und in unserer Gemeinschaft.
Danke an alle, die sich jeden Tag für Frieden und für andere Menschen einsetzen.
Danke an alle, die heute hier in Düsseldorf ein friedvolles Zeichen setzen.