Bezahlbares Wohnen ist laut dem Dortmunder DGB eine der zentralen sozialen Herausforderungen in der Stadt, doch die Mieten steigen und Sozialwohnungen verschwinden. Ein immer größerer Teil des Einkommens muss für die Miete aufgewendet werden. Die guten Tarifabschlüsse, welche die Gewerkschaften mit den Beschäftigten erzielt haben, drohen so zu verpuffen. Gerade für einkommensschwache Familien, Seniorinnen sowie studierende und Auszubildende sollten daher DOGEWO21 und die Dortmunder Stadtentwicklungsgesellschaft kurzfristig Regelungen zur Begrenzung von Mieterhöhungen im Bestand und bei Neuvermietungen treffen.
Bärbel Sumagang, Regionsgeschäftsführerin des DGB Dortmund-Hellweg: „Nach unserer Auffassung kommt kommunalen Wohnungsbaugesellschaften eine besondere Bedeutung zu. Unser Vorschlag: Für städtische Wohnungsbauflächen verpflichtet sich die Stadt mindestens 50 % als Sozialwohnungen zu realisieren. Von privaten Investoren wird bei der Neuaufstellung und Änderung von Bebauungsplänen mindestens eine 25 % Quote für den geförderten Mietwohnungsbau verlangt.“
Der öffentlich geförderte Mietwohnungsbestand wird sich in Dortmund bis zum Jahr 2033 von aktuell rund 21.000 auf ca. 12.000 Wohnungen drastisch reduzieren. Um die Lage zu entspannen, müssten in Dortmund in den nächsten zehn Jahren allein 900 Mietwohnungen pro Jahr gefördert werden, um das jetzige Bestandsniveau zu halten. Damit sich die Situation grundlegend verbessert sind allerdings weit höhere Anstrengungen notwendig.
Der Mietpreis für Bestandswohnungen liegt momentan schon bei durchschnittlich 8,59 €/m² netto kalt, die mittleren Angebotsmieten für Neubauwohnungen lagen 2023 bei 12,13 €/m². Damit besteht immer häufiger die Gefahr, dass vor allem Menschen mit geringem Einkommen mehr und mehr in die Wohnungslosigkeit gedrängt werden.
Bärbel Sumagang: „Das Thema Wohnen gehört ganz oben auf die kommunalpolitische Agenda, wer zur Kommunalwahl antritt, muss sagen, wie er oder sie bezahlbares Wohnen sichern will. Man kann nicht nur auf Bund und Land verweisen, alle politischen Ebenen können und müssen ihren Beitrag für bezahlbares Wohnen leisten.“
Der DGB weist außerdem darauf hin, dass eine soziale Wohnungspolitik Teil kommunaler Wirtschaftsförderung sein kann und die Verkehrsinfrastruktur entlastet. Denn durch niedrige Wohnkosten können Beschäftigte eine bezahlbare Wohnung in der Nähe ihrer Arbeitsstelle finden, sie müssen dann keine weiten Arbeitswege in Kauf nehmen und Unternehmen haben dadurch bei der Suche nach Fachkräften einen nicht zu unterschätzenden Standortvorteil.
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