Unser Bildungssystem muss dafür sorgen, dass alle Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen gut gebildet und ausgebildet werden. Dabei darf der Bildungserfolg nicht vom familiären Bildungshintergrund, der Herkunft oder dem Geschlecht einer Person abhängen. Denn nur gute Bildung ermöglicht ein selbstbestimmtes Leben und gesellschaftliche Teilhabe.
Gleichzeitig ist Bildung ein wichtiger Schlüssel, damit sich unsere Wirtschaft sowie die sozialen und politischen Bedingungen in unserem Land erfolgreich und nachhaltig entwickeln. Gelingt es unserer Gesellschaft nicht, allen Menschen die bestmögliche Bildung zukommen zu lassen, können sich Einzelne abgehängt fühlen und Populisten gewinnen an Zustimmung. Außerdem kann der Mangel an Fachkräften in Wirtschaft und Verwaltung zu einer Wachstumsbremse werden.
Doch der Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg ist in Deutschland und Nordrhein-Westfalen nach wie vor viel zu groß. Deshalb kämpfen der DGB und seine Gewerkschaften für mehr Chancengleichheit im Bildungssystem. Als Dachverband der Gewerkschaften ist der DGB NRW Spitzenorganisation gegenüber der Landesregierung und dem Parlament. Wir nehmen Stellung zu Gesetzesvorschlägen, Verordnungen sowie Rechtsvorschriften, die auf Landesebene verabschiedet werden. Dabei arbeiten wir besonders eng mit unserer Bildungsgewerkschaft GEW zusammen. Außerdem gestalten wir die berufliche Bildung in den entsprechenden Gremien mit dem Ziel jedem ausbildungswilligen Jugendlichen einen Ausbildungsplatz zu garantieren. Denn jedes Jahr bleiben einige zehntausend Jugendliche bei ihrer Ausbildungsplatzsuche erfolglos.
Der DGB NRW begrüßt die Zielsetzung des Antrages, betont aber gleichzeitig, dass der Mensch im Vordergrund stehen sollte. Wer nach Deutschland kommt, hier lebt und arbeitet und bleiben möchte, braucht die Chance, in unserer Gesellschaft anzukommen und ökonomisch und politisch teilzuhaben, sowie nachhaltige Bleibeperspektiven.
In unserer Stellungnahme kritisieren wir insbesondere die mangelhafte Berücksichtigung der Bildungsgänge des dualen Systems sowie der Ausbildungsvorbereitung mit Ihren Abstimmungsbedarfen im Hinblick auf zusätzliche Lernorte (Betrieb, ÜBL etc.) Außerdem verweisen wir auf die notwendigen Voraussetzungen, die das Land im Hinblick auf die digitale Ausstattung zur Verfügung stellen muss, damit es nicht zu Einschränkungen bei der Chancengleichheit der Lernenden kommt.
In unserer Stellungnahme machen wir klar, dass durch das Schulministerium nun eine längst fällige Aktualisierung und Überarbeitung der Richtlinien angestoßen wird. Allerdings betonen wir ausdrücklich, dass der gewählte Zeitpunkt für die Implementierung ausgesprochen schlecht gewählt ist. Hier muss nachgebessert werden.
DGB NRW
Abteilungsleiter Bildung, Berufliche Bildung, Handwerk
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