Unter dem Motto MEHR LOHN, MEHR FREIZEIT, MEHR SICHERHEIT haben in Nordrhein-Westfalen bis zum Mittag rund 79.000 Menschen an Demonstrationen, Kundgebungen und Familienfesten des DGB zum Tag der Arbeit teilgenommen. An mehreren Orten waren prominente Redner*innen aus der Politik zu Gast, um die Botschaften der Gewerkschaften entgegenzunehmen und mit ihnen zu diskutieren. So sprachen u.a. NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann in Hamm, NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur in Dortmund, SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert in Bergkamen und Grünen-Vorsitzende Ricarda Lang in Waltrop. Insgesamt gab es in diesem Jahr rund 70 Veranstaltungen des DGB zum 1. Mai in Nordrhein-Westfalen.
Die landeszentrale Veranstaltung des DGB NRW fand heute in Aachen statt (Teilnehmer*innenzahl um 13.30 Uhr: 3.000). Neben Anja Weber, Vorsitzende des DGB NRW, sprach bei der Kundgebung auch Ministerpräsident Hendrik Wüst. „In diesen herausfordernden Zeiten brauchen die Menschen Sicherheit und Perspektiven für sich und ihre Familien“, sagte Weber. „Ein Baustein dafür ist eine starke Tarifbindung. Mit Tarifverträgen bekommen die Menschen mehr Lohn, mehr Freizeit und mehr Sicherheit.“ Sozialstaatsdebatten führten dagegen in die falsche Richtung: „Unseren Sozialstaat infrage zu stellen ist brandgefährlich, weil es den Menschen die Sicherheit nimmt. Bei Krankheit, Arbeitslosigkeit und im Alter müssen sich die Beschäftigten auf ein starkes Netz verlassen können.“ Stattdessen müsse endlich die Schuldenbremse reformiert werden, forderte Weber. „Wir brauchen dringend Geld für Investitionen in Bildung und Infrastruktur. Hier lassen wir den Ministerpräsidenten nicht aus der Pflicht!“ Die DGB NRW-Vorsitzende forderte die demokratischen Parteien und die Landesregierung auf, sich in den großen gesellschaftlichen Fragen nicht auseinanderdividieren zu lassen: „Ich bin froh, dass es in NRW eine klare Haltung gibt für ein starkes und demokratisches Europa sowie gegen die AfD und deren Gesinnungskumpanen. Diese Haltung müssen wir uns dringend bewahren und die Brandmauern gegen Rechtsextremisten neu und besser aufstellen.“