„Immer noch verbleibt jeder fünfte junge Mensch in NRW ohne Berufsausbildung. Das können wir uns nicht länger leisten! Die Entwicklung am Ausbildungsmarkt zeigt deutlich, dass man nicht von einem Bewerber*innenmarkt sprechen kann. Die Zahl der Regionen, die einen Überhang bei Bewerberinnen und Bewerbern melden, ist im letzten Jahr auf 24 Landkreise und kreisfreie Städte gestiegen. Damit alle Jugendlichen tatsächlich eine faire Chance bekommen, braucht es in diesen Regionen deutlich mehr betriebliche Ausbildungsplätze. Es ist ein Armutszeugnis, dass Arbeitgeber über den Fachkräftemangel klagen, aber nur jedes fünfte Unternehmen in NRW überhaupt ausbildet. Die Landesregierung ist in der Pflicht, dort Rahmenbedingungen zu schaffen, wo der Markt versagt. Die Ausbildungsgarantie muss zum Leben erweckt und ein umlagefinanzierter Zukunftsfonds geschaffen werden, der die Ausbildungskosten fairer unter allen Betrieben verteilt.
Viele der unversorgten Jugendlichen landen im sogenannten Übergangssystem an den Berufskollegs. Hier endet der Berufseinstieg häufig, bevor er überhaupt begonnen hat. Das Übergangssystem muss daher so umgestaltet werden, dass es endlich hält, was es verspricht: einen systematischen Übergang in die Berufsausbildung."