Der DGB fordert zunächst eine Erweiterung der bestehenden Pläne für ein Deutschlandticket um ein Sozial- sowie Studierenden- und Azubiticket. Ein Ticket für 49 € ist insbesondere für Auszubildende und Studierende schwer bezahlbar und wäre im Ergebnis teurer als z.B. das bisherige Semesterticket. Deshalb müssen aus Sicht des DGB die Verkehrsminister*innen hier dringend nachbessern. Der DGB fordert dafür die Einführung eines Semestertickets für 129 € sowie eine ähnliche Lösung für Auszubildende und schließlich ein Sozialticket für maximal 29 € im Monat für sozial benachteiligte Zielgruppen.
Durch das Deutschlandticket soll der Umstieg auf den ÖPNV und SPNV gefördert werden. Dies ist für das Gelingen einer ökologisch nachhaltigen Verkehrswende elementar. Damit der Umstieg auch stattfindet, muss auch das Angebot entsprechend ausgebaut werden. Dringend nötig sind daher Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur und die dringende Modernisierung des ÖPNV und SPNV. „Betriebe und Gewerbegebiete müssen so an den ÖPNV angebunden werden, dass die Taktung der Buslinien den Schichtplänen der Betriebe entspricht. Wenn Arbeitsplatz, KiTa, Uni oder Schule nicht mit dem ÖPNV erreichbar sind, wird die Verkehrswende an Akzeptanz in der Bevölkerung verlieren und möglicherweise nicht gelingen,“ so das Fazit von Lisa Lang, Vorsitzende des DGB in Aachen.
Der Ausbau des ÖPNV-Angebotes erfordert außerdem auch erhebliche Mehrinvestitionen in das Personal. Für eine Attraktivitätssteigerung von ÖPNV und SPNV muss ausreichend Personal bereitstehen, um die erhöhte Nachfrage überhaupt bedienen zu können. „An dieser Stelle ist es ebenso notwendig, die Tarifbindung zu stärken und die Arbeitsbedingungen zu verbessern, was besonders die prekären Beschäftigungsverhältnisse bei privaten Subunternehmen im ÖPNV betrifft“, so der Vize-Vorsitzende des Aachener DGB, Stefan Roebrocks.
Ein weiteres zentrales Element für eine gelingende Mobilitätswende ist für den DGB die Abschaffung der Pendlerpauschale zugunsten eines Mobilitätsgeldes. Von der Pendlerpauschale profitieren vor allem Besserverdienende und sie begünstigt im Ergebnis für den Weg von und zur Arbeit die Nutzung des PKW gegenüber anderen Verkehrsmitteln. Mit Blick auf die Ausgestaltung des Mobilitätsgeldes schlägt der DGB außerdem die Ausweitung auch auf Fahrten für Kinder- und Pflegebedürftige vor, damit Care-Arbeit an dieser Stelle finanziell entlastet und als Bestandteil einer ganzheitlichen Verkehrswende betrachtet wird.
Ergänzende Informationen entnehmen Sie bitte dem beigefügten Hintergrundpapier.