Zum Vorschlag des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW), die Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes für Menschen über 50 auf 12 Monaten zu reduzieren, erklärt Anja Weber, Vorsitzende des DGB NRW:
„Der Vorschlag, die längere Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes für über Fünfzigjährige zu kürzen, geht völlig an der Realität vorbei. Ältere Menschen sind auf dem Arbeitsmarkt nach wie vor benachteiligt. Anstatt das Erfahrungswissen älterer Beschäftigter als Pluspunkt anzusehen, stellen Unternehmen meist Jüngere ein. Und auch bei Weiterbildung ziehen älterer Mitarbeiter*innen oft den Kürzeren und werden dadurch bei Modernisierungsprozessen abgehängt.
Es ist eine Unverschämtheit, dieses Problem auf die Betroffenen abwälzen zu wollen und sie in noch größere Unsicherheit zu stürzen. Stattdessen muss die Arbeits- und vor allem die Qualifizierungsförderung für ältere Menschen dringend ausgebaut werden. Zudem müssen sich Unternehmen stärker auf ältere Mitarbeiter*innen einstellen und alters- und alternsgerecht gestaltete Arbeitsplätze anbieten. Gerade mit Blick auf den Fachkräftemangel müssen endlich alle Menschen, die arbeiten wollen, eine faire Chance bekommen.“