Auf­ruf der DGB-Ge­werk­schaf­ten in NRW zur Eu­ro­pa­wahl: Gu­te Ar­beit? Bes­ser mit Eu­ro­pa!

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Am 9. Juni findet die Wahl zum Europäischen Parlament statt. Der DGB NRW und seine acht Gewerkschaften rufen dazu auf, an der Wahl teilzunehmen und für ein starkes, demokratisches und soziales Europa zu stimmen.

Die Europäische Union sichert uns seit Jahrzehnten ein Leben in Frieden, Freiheit und Wohlstand. Wir EU-Bürger*innen können uns in Europa frei bewegen, in anderen EU-Ländern leben, arbeiten, studieren und reisen. Aber nicht nur das: Was in der EU entschieden wird, hat sehr konkrete Auswirkungen auf unseren (Arbeits-)Alltag. In der letzten Legislaturperiode wurden in Brüssel wichtige Entscheidungen im Sinne der Arbeitnehmer*innen getroffen, zum Beispiel mit der Mindestlohnrichtlinie, die auch eine hohe Tarifbindung in den einzelnen Mitgliedstaaten fordert. Davon brauchen wir mehr. Lasst uns bei der Wahl dafür sorgen, dass Europa künftig noch sozialer wird!

Fest steht: Europa ist eine einzigartige Chance und die lassen wir uns nicht kaputt machen. In einer Welt, die sich neu ordnet, ist eine starke Europäische Gemeinschaft unverzichtbar. Die anstehenden Herausforderungen machen nicht an nationalen Grenzen halt und können nur gemeinsam gemeistert werden. Ein Austritt aus der EU, wie ihn die AfD fordert, würde in NRW eine halbe Million Arbeitsplätze kosten. Das ist nur ein Beispiel von vielen, das deutlich macht: Eine solche Partei ist aus Sicht der Gewerkschaften nicht wählbar. Für uns ist klar: Gute Arbeit? Besser mit Europa!

Anja Weber, Vorsitzende des DGB NRW:

"Ein starkes und soziales Europa ist für Arbeitnehmer*innen unverzichtbar. Unseren Frieden, unsere Freiheit und unseren Wohlstand dürfen wir nicht leichtfertig aufs Spiel setzen. Wir brauchen Europa aber auch, um auf dem Weg zur Klimaneutralität weiter voranzuschreiten. Dabei ist klar: Technologische Innovationen müssen mit sozialem Fortschritt und ökologischer Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen. Ob wir am 9. Juni wählen gehen und wo wir unser Kreuz machen, macht also einen großen Unterschied. Jede Stimme zählt für ein starkes, demokratisches und soziales Europa!"

Knut Giesler, Bezirksleiter IG Metall NRW:

"Die Europafeindlichkeit der AfD ist eine Gefahr für unseren Wirtschaftsstandort. Deutschland braucht den europäischen Binnenmarkt. Zudem wollen die Rechten auch tragende Säulen zerstören, die maßgeblich zum Wohlstand Europas und Deutschlands beigetragen haben. Die Schwächung von Arbeitnehmer- und Mitbestimmungsrechten, die Beschneidung der Gewerkschaften oder der Abbau der sozialen Sicherungssysteme sind nur einige Beispiele. Wer Rechte wählt, trifft also auch eine Wahl gegen seine eigenen Arbeitsbedingungen und seinen Arbeitsplatz. Auch aus wirtschaftlichen Gründen braucht es also eine klare Haltung gegen Rechts."

Gabriele Schmidt, Landesbezirksleiterin ver.di NRW:

"Europa spielt heute in vielen Fragen, die unseren Arbeitsalltag betreffen, eine entscheidende Rolle. Ein positives Beispiel ist die europäische Richtlinie zur Mindestlohnregelung mit der Vorgabe, eine Tarifbindung von 80 Prozent in den Mitgliedsstaaten zu erreichen. Von der Migrations-, Sozial-, Verkehrs- und Gesundheitspolitik bis zu den Rechten europäischer Betriebsräte, es geht um Weichenstellungen, die uns direkt betreffen. In Zeiten vermehrter Angriffe auf unsere Demokratie ist es entscheidender denn je, als Demokratinnen und Demokraten für ein geeintes und soziales Europa einzustehen. Das Projekt Europa ist zu wichtig, um es denen zu überlassen, die es zerstören wollen."

Thomas Meiers, Landesbezirksleiter IGBCE Westfalen:

"Wir brauchen eine starke Stimme der Beschäftigten in Europa: Für Demokratie, für Freiheit, für Wohlstand und soziale Gerechtigkeit! Deshalb rufen wir unsere Kolleginnen und Kollegen dazu auf, am 9. Juni wählen zu gehen und ihre Stimme einer demokratischen Partei zu geben. Wir brauchen gute Rahmenbedingungen in Europa für unsere Industrien und damit für tarifgebundene und mitbestimmte Arbeitsplätze und gesellschaftlichen Wohlstand. Geht wählen und wählt Europa!"

Ayla Çelik, Vorsitzende GEW NRW:

"Die Europawahl wird ein Richtungszeig sein. Wir erleben europaweit einen starken Rechtsruck und eine Abkehr von unseren demokratischen Werten. In einer Zeit, in der wir „Nie wieder ist jetzt!“ auf unsere Plakate schreiben, ist es wichtig, für ein demokratisches, solidarisches und starkes Europa einzustehen und mit der eigenen Stimme dafür ein Zeichen zu setzen. Nicht die Vereinzelung von Nationalstaaten, sondern die Solidarität und die Einheit in Vielfalt ist zukunftsweisend und sorgt für wirtschaftliche Stabilität. Für einen solidarischen Zusammenschluss und  für ein sicheres Europa als starke Stimme für Demokratie und Vielfalt auf der großen Weltbühne!"

Michael Mertens, Vorsitzender GdP NRW:

"Geht alle wählen – und nehmt Familie, Freunde und Bekannte mit, damit sie es auch tun! Wir alle erleben, wie wichtig Europa ist. Wir sehen die Feinde von innen und außen. Wir müssen unsere freiheitlich-demokratische Lebensweise schätzen, schützen und stützen! Mit der Stimmabgabe für eine demokratische Partei tun wir genau dies."

Björn Wißuwa, Regionalleiter IG BAU Westfalen:

"In einem guten und sozialen Europa ging es von Beginn an immer um die Achtung und Wahrung gemeinsamer Werte. Über viele Jahre sind so aus Feinden Freundinnen und Freunde geworden. Wir haben in Deutschland auch wirtschaftlich erheblich profitiert und tun das heute noch. Die aktuellen Herausforderungen und der europaweite Rechtsruck bedrohen die positiven Entwicklungen der letzten Jahre, in denen wir uns an ein freies und offenes Europa gewöhnt haben. Zudem ist jeder fünfte Arbeitsplatz in Deutschland von Europa abhängig. Die Wahl demokratischer und pro-europäischer Parteien am 9. Juni  ist enorm wichtig. Für uns als Beschäftigte und als Menschen, denen Freiheit, Zukunft und Gerechtigkeit wichtig ist!"

Mohamed Boudih, Vorsitzender NGG NRW:

"Ich bin einer von 448 Millionen Europäer*innen, genauso wie Du. Ich bin in Deutschland aufgewachsen und bin deutscher Staatsbürger. Unser Europa verbindet Menschen, Unser Europa sichert Frieden und Freiheit. Mit Deiner Stimme sorgst Du für ein starkes und demokratisches Europa. Geh Wählen! Wähle demokratisch! Wer nicht wählt, stärkt den rechten Rand."

Sebastian Bitterwolf, EVG Landesgeschäftsstellenleiter NRW:

"Eisenbahn verbindet, auch über Grenzen hinaus. Und Verbindungen brauchen wir für ein soziales Europa, das Arbeitnehmerrechte achtet, damit wir die Herausforderungen der Gegenwart (Krieg und Klimakrise, Verkehrswende, Digitalisierung u.v.m.) gemeinsam und für alle bewältigbar machen. Demokratie und Beteiligung sind dafür notwendige Voraussetzungen."

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