DGB-Ju­gend: for­dert mehr kom­mu­na­le Azu­bi-Wohn­hei­me

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Ordnungsnummer PM 09

Düsseldorf: Vor dem Ausbildungsstart weist die DGB-Jugend Düsseldorf darauf hin, dass junge Menschen, die dieses Jahr ihre Berufsausbildung oder ihr Studium in Düsseldorf beginnen wollen, immer stärkere Probleme haben, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Die steigenden Miet- und Nebenkosten treffen Auszubildende und Studierende besonders hart: „Von der eigenen Ausbildungsvergütung eine Wohnung oder ein WG-Zimmer auf dem freien Wohnungsmarkt mieten? Für Azubis mittlerweile unbezahlbar! Erst in dieser Woche wurden neue Zahlen veröffentlicht, die erneut belegen, dass die Mietkosten hier mehr zulegen als in anderen deutschen Großstädten. Im ersten Quartal 2025 verzeichnete die Stadt einen erneuten Anstieg der Mieten um 1,5 Prozent. Das ist gerade für junge Menschen, die ein selbstbestimmtes Leben führen wollen, eine große Herausforderung“, sagte DGB-Jugendbildungsreferentin der DGB-Region Düsseldorfer-Bergisch Land, Annemarie Benke.

Bundesweit kostete ein WG-Zimmer in einer deutschen Hochschulstadt laut einer Studie des Moses-Mendelssohn-Instituts zuletzt durchschnittlich 493 Euro. Demgegenüber liegt die gesetzliche Mindestvergütung für diejenigen Auszubildenden, die in den kommenden Wochen ihre Ausbildung beginnen werden, bei nur 682 Euro brutto. „Selbst wer zusätzlich Ausbildungsbeihilfe bekommt, kann sich damit kaum eigenen Wohnraum leisten. Die Folge der hohen Mietpreise, die auch schon fürs Umland von Düsseldorf gelten: Junge Menschen schrecken vor der Aufnahme einer Ausbildung oder eines Studiums in Düsseldorf zurück, wenn sie keinen bezahlbaren Wohnraum finden. Gerade in Zeiten zunehmenden Fachkräftemangels können wir uns solche Zustände nicht leisten“, führt Annemarie Benke aus.

Die Gewerkschaftsjugend fordert deshalb den verstärkten Ausbau von Auszubildendenwohnheimen: „Bund, Länder und Kommunen sind gefragt, dem Mietenwahnsinn schnellstmöglich den Riegel vorzuschieben und jungen Menschen neu geschaffene Wohnheimplätze anzubieten“, betont Annemarie Benke. Wichtig sei dabei, dass Auszubildende und Studierende vom Förderprogramm Junges Wohnen gleichermaßen profitieren würden. Seit 2023 stellt der Bund den Ländern in diesem Programm jährlich 500 Millionen Euro Fördergelder bereit. Der Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung sieht vor, diese Mittel zu verdoppeln. Doch Auszubildende profitieren davon bisher viel zu wenig. Anders als bei den Studierenden fehlen ihnen vielerorts Strukturen, die neue Wohnheime planen und realisieren. Das muss sich ändern, fordert die DGB-Jugend.

„Dort, wo sich aktuell keine Träger für Azubi-Wohnheime finden, müssen die Kommunen einspringen und selbst bauen. Das Gemeinschaftsprojekt AzubiWerk München e.V. der Landeshauptstadt München, des Kreisjugendrings und der DGB-Jugend zeigt, dass guter und günstiger Wohnraum für Auszubildende kommunal geschaffen werden kann. In Düsseldorf kämpfen wir seit 2015 um ein Azubiwohnheim. Deshalb wird es nach 10 Jahren auch hier endlich Zeit“, stellt Benke klar.

Link zum Träger Azubi-Werk München e.V.: www.azubiwerk-muenchen.de

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