DGB NRW zum Equal Pay Day: Es ist endlich Zeit zu handeln!

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Anlässlich des morgigen Equal Pay Days erklärt Anke Unger, stellvertretende Vorsitzende des DGB NRW:

„Wie im Jahr zuvor liegt die Lohnlücke in Nordrhein-Westfalen bei 17 Prozent. Das bedeutet: Frauen verdienten auch 2023 im Schnitt 4,34 Euro weniger als ihre männlichen Kollegen. Daran dürfen wir uns nicht gewöhnen, es ist endlich Zeit zu handeln!

Das beste Mittel gegen die Lohnungleichheit sind Tarifverträge. Im Durchschnitt verdienen Frauen in tarifgebundenen Unternehmen 3,70 Euro pro Stunde mehr als in Betrieben ohne Tarifvertrag. Hinzu kommen oft Zahlungen wie Weihnachts- und Urlaubsgeld. Und auch die Arbeitszeiten sind in tarifgebundenen Unternehmen kürzer und die Arbeitsbedingungen häufig familienfreundlicher. Deshalb ist klar: Die Tarifbindung in Nordrhein-Westfalen muss dringend gestärkt werden. Dazu muss auch die Landesregierung einen Beitrag leisten und endlich ein Tariftreuegesetz auf den Weg bringen, das seinen Namen verdient. Öffentliche Aufträge sollten künftig nur noch an Unternehmen vergeben werden, die Tarifverträge anwenden.

Das würde auch bei der Suche nach Fachkräften helfen. Denn wer Fachkräfte sucht, kann auf Frauen nicht verzichten! Für viele Frauen lohnt es sich auf Grund der schlechten Bezahlung nicht, ihr Arbeitsstunden zu erhöhen. Oder fehlende Kinderbetreuung hindert sie daran, einer Vollzeitbeschäftigung nachzugehen. Hinzu kommen steuerliche Fehlanreize wie das Ehegattensplitting oder die Minijobregelungen, die Frauen ausbremsen und dringend reformiert werden müssen. Es gibt also viel zu tun, um die Lohnlücke endlich zu verringern. Packen wir es an!“

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