Im Rahmen des diesjährigen Gedenktages zur Reichspogromnacht wird es am Dienstag, den 8. November eine Podiumsdiskussion unter dem Titel ,Erinnern als höchste Form des Vergessens? Aufarbeitung der Vergangenheit und der aktuelle Antisemitismus‘ in der Jüdischen Gemeinde Aachen geben. „Wir freuen uns sehr, dass wir zusammen mit dem Centrum für Antisemitismus- und Rassismusstudien (CARS) der KatHo Aachen und der Jüdischen Gemeinde eine interessante und hochaktuelle Podiumsdiskussion zur Erinnerungskultur in Deutschland auf die Beine stellen konnten, die auch von dem AStA, Studierendenparlament und AK Politik der KatHo Aachen und Diskursiv Aachen unterstützt wird“, so Jerome Schmitz, Jugendbildungsreferent des DGB NRW Süd-West in Aachen.
„Wir werden bei der Diskussionsveranstaltung der Frage nachgehen, inwiefern aktuelle Formen des Antisemitismus beim Gedenken an die Opfer der Shoa untergehen und ob damit die Erinnerung an die Opfer nicht ins Leere läuft“, so Jerome Schmitz weiter. Hierfür freut sich die DGB Jugend Aachen ein prominent besetztes Podium in Aachen begrüßen zu dürfen: „Wir freuen uns sehr, Deborah Hartmann, die Direktorin der Gedenk- und Bildungsstätte ,Haus der Wannsee-Konferenz‘, Peter M. Janku als Vertreter der Jüdischen Gemeinde und schließlich die Antisemitismusbeauftragte des Landes Nordrhein-Westfalen und Bundesministerin a.D., Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, auf dem Podium willkommen heißen zu dürfen. Die Besetzung des Podiums zeigt, dass wir mit unserer Veranstaltung eine wichtige und aktuelle Frage zur Erinnerungspolitik und aktuellen Formen des Antisemitismus gestellt haben“.
Jerome Schmitz weist in diesem Zusammenhang auch auf aktuelle Debatten zu Antisemitismus in Kunst und Kultur, aber auch im politischen Tagesgeschehen hin: „Die Debatte um die diesjährige Austragung der ,documenta‘, ebenso wie der Umgang der Bundesrepublik mit dem islamistischen Regime im Iran – welches derzeit durch die Niederschlagung feministischer und demokratischer Proteste auffällt – zwingt uns auch über den Sinn und Zweck von Gedenktagen, wie dem Pogromnachtgedenken nachzudenken. Einerseits erscheint es gerade an Gedenktagen absurd auszublenden, dass Institutionen aus der Mitte der Gesellschaft grenzwertige Positionen zum Staat Israel und den Nachkommen der Shoa beziehen, andererseits stellt sich die Frage, ob eine zu große politische Aufladung des Gedenktages nicht auch die Grenzen dessen sprengt, die ein solcher Tag zu leisten im Stande ist. Es ist dementsprechend notwendig darüber zu diskutieren, was ein Gedenktag leisten muss, aber auch was ein solcher Tag leisten kann“.
Die Veranstaltung findet in der Aachener Jüdischen Gemeinde am Synagogenplatz statt und beginnt um 19 Uhr. Einlass ist um 18:30 Uhr. Teilnehmer*Innen werden gebeten, genügend Zeit für die Einlasskontrollen einzuplanen. Zudem wird ein Eintritt nur mit einem aktuellen Lichtbildausweis gewährt. Prof. Dr. Stephan Grigat vom Centrum für Antisemitismus- und Rassismusstudien der KatHo Aachen wird die Veranstaltung moderieren.
Für Rückfragen steht zur Verfügung: Jerome Schmitz