Nach dem gemeinsamen Klima- und ÖPNV-Streiks am 3. März 2023 begleitet die Allianz „WirFahrenZusammen“ aus Fridays for Future, den ÖPNV-Beschäftigten und ihrer Gewerkschaft ver.di die Konferenz der Verkehrsminister*innen mit Protesten. In einem breiten Bündnis mit NGOs und Studierenden (oder AStAen) aus NRW fordern die Beschäftigten und Aktivist*innen eine Fortführung des Deutschlandtickets und mehr Geld für den Ausbau und die Zukunft des ÖPNV. Investitionen und Zuschüsse von Bund und Ländern seien angesichts schlechter Arbeitsbedingungen, Personalmangels und eines verschleppten Ausbaus dringend nötig.
Amadeo Kaus, Sprecher von Fridays for Future Köln: “Egal ob wir ÖPNV-Beschäftigte, Aktivist*innen oder Studierende sind, egal wo wir einsteigen ob z.B. in Ehrenfeld oder in Porz, wir alle sind auf einen verlässlichen und auch bezahlbaren ÖPNV angewiesen. Die Bockadehaltung des Bundesverkehrsministers und der Streit der Verkehrsminister*innen gefährden die Zukunft des Deutschlandtickets und des Semestertickets.
Wir schließen uns zusammen, um gemeinsam so viel Druck auf sie auszuüben, dass sie die Zukunft des ÖPNV sicherstellen. Wenn nötig auch durch Aktionen und Klima-Streiks.
Betül Dietz, KVB-Beschäftigte: “Wir wollen doch alle einen Job, bei dem genug Zeit und Geld für die Liebsten bleibt - egal wen wir lieben. Stattdessen sind durch den Sparkurs der Politik lange Schichtdienste in überfüllten Bussen und Bahnen für uns Alltag, die hohen Krankenstände verschärfen den Personalmangel.“ „Wir fordern deshalb gemeinsam mit Fridays for Future mehr Geld für bessere Arbeitsbedingungen und einen zügigen Ausbau des ÖPNV bis 2030. Denn ohne die Beschäftigten wird es keinen ÖPNV-Ausbau geben, sagt ver.di Gewerkschaftssekretär Frank Michael Munkler.
Anlässlich der Anfang 2024 bundesweit anstehenden Tarifkämpfe im Nahverkehr fordern ver.di und FFF in einer gemeinsamen Petition, dass Bund und Länder ihr Versprechen einer Verdopplung des ÖPNV bis 2030 verwirklichen. Voraussetzung dafür sei, dass die Forderungen der ÖPNV-Beschäftigten in den Verhandlungen umgesetzt werden. Ohne bessere Arbeitsbedingungen sei ein Ausbau des Nahverkehrs angesichts des Personalmangels nicht machbar, bis 2030 müssten über 100.000 Stellen neu besetzt werden. Wollten Bund und Länder ihr eigenes Ziel einer Verdopplung bis 2030 noch erreichen, würden mindestens 16 Milliarden Euro mehr pro Jahr für den ÖPNV benötigt.