Gewalt gegen Frauen ist weit verbreitet und hat viele Gesichter: Von Kontrolle und psychischer Gewalt bis hin zu sexualisierter und physischer Gewalt. Gewalt kennt kein Alter und keine soziale Schicht. Am häufigsten passiert sie dort, wo man sich am sichersten fühlen sollte: Zuhause und in der Familie. Meistens wird sie vom Partner oder Ex-Partner ausgeübt. Finanzielle und emotionale Abhängigkeit macht ein Entkommen aus der Situation oft kaum möglich. Alarmierend ist: In den letzten Jahren wurden immer mehr Fälle von häuslicher Gewalt erfasst.
Die Gewalt nimmt zu, gleichzeitig fühlen sich immer mehr Frauen bestärkt, eine Anzeige zu schalten. Und klar ist: Die Dunkelziffer liegt weitaus höher.
Dieser Entwicklung müssen wir uns entschieden entgegenstellen! Von Gewalt betroffene Frauen brauchen sofortigen Schutz und zuverlässige Beratung.
In NRW erleben wir aber: Es gibt viel zu wenig Plätze in Frauenhäusern, zu oft stehen verzweifelte Frauen vor geschlossenen Türen. Gleiches gilt für die Beratungsstrukturen, auch sie sind völlig überlaufen. Anstatt endlich ausreichende finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen, hält die Landesregierung im Haushalt 2025 an der chronischen Unterfinanzierung im Bereich Gewaltschutz fest. Die Landesregierung muss die Finanzierung der Beratungsangebote und Frauenhäuser sicherstellen und weitere Frauenhäuser vor allem in ländlichen Raum einrichten. Und an die Parlamentarier*innen im Bundestag appellieren wir, sich für das Gewalthilfegesetz einzusetzen und von parteipolitischen Kalkülen abzurücken. Mit dem Gesetz hätten Frauen endlich einen Rechtsanspruch auf sofortigen Schutz und Hilfe. Das darf nicht aufs Spiel gesetzt werden!
„Und für jede und jeden von uns gilt:
Wir alle müssen täglich Haltung zeigen. Derzeit erleben wir, wie sich Diskurse verschieben und reaktionäre und rechtsextreme Kräfte versuchen, gegen Frauen mobil zu machen. Sie wollen das Rad der Geschichte zurückdrehen und verbreiten Antifeminismus und Geschlechterstereotype. Deswegen rufen wir alle Frauen und Männer dazu auf, Angriffen auf unsere Frauenrechte entgegenzutreten und bei Gewalt gegen Frauen nicht wegzusehen – ob im Betrieb, auf der Straße oder im Netz“, erklärt Vassilios Athanassiou, Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes im Kreis Mettmann.