„Die größte Herausforderung für den NRW-Arbeitsmarkt ist sicherlich die schwierige Lage unserer Industrie. Wir müssen alle an einem Strang ziehen, um den Abbau von Industriearbeitsplätzen zu stoppen und den Übergang in ein grünes Zeitalter zu gestalten. Dazu brauchen wir eine Politik, die entschlossen die notwendigen Rahmenbedingungen schafft und für bezahlbare Energiepreise, schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren und deutlich mehr Investitionen in unsere Infrastruktur sorgt. Tarifbindung muss dringend gestärkt werden, denn sie ist Voraussetzung für gute Arbeitsbedingungen und faire Löhne. Daher ist das letzte Woche vorgelegte Tarifentgeltsicherungsgesetz für NRW ein absolut richtiger Schritt.
Gerade jetzt brauchen wir Arbeitgeber, die ihre Verantwortung annehmen, mutig in die Zukunft investieren und auf eine starke Sozialpartnerschaft setzen. Gegen den Fachkräftemangel hilft am besten eine größere Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen. Derzeit bildet nur jedes fünfte Unternehmen in NRW aus, die Zahl der angebotenen Stellen ist in diesem Jahr weiter gesunken. Das können wir uns schlicht nicht leisten.
Was absolut nicht hilft, sind Attacken auf unseren Sozialstaat, auf die Mitbestimmung oder Arbeitnehmerrechte, wie den 8-Stunden-Tag. Dadurch wird kein einziger Arbeitsplatz erhalten oder geschaffen, aber das gesellschaftliche Klima weiter vergiftet. Gerade in unsicheren Zeiten brauchen die Menschen Verlässlichkeit und soziale Sicherheit.“