Häusliche Gewalt ist bittere Realität
Gewalt gegen Frauen ist weit verbreitet und hat viele Gesichter: Von Kontrolle und psychischer Gewalt bis hin zu sexualisierter und physischer Gewalt. Gewalt kennt kein Alter und keine soziale Schicht. Am häufigsten passiert sie dort, wo man sich am sichersten fühlen sollte: Zuhause und in der Familie. Meistens wird sie vom Partner oder Ex-Partner ausgeübt. Finanzielle und emotionale Abhängigkeit macht ein Entkommen aus der Situation oft kaum möglich. Bei einer Befragung gab rund ein Fünftel der Bewohnerinnen von Frauenhäusern an, kein eigenes Einkommen zu haben.
Das Anfang 2025 beschlossene Gewalthilfegesetz ist ein wichtiger Schritt, um die Situation von Frauen zu verbessern. Jetzt kommt es auf die Umsetzung an! Ab dem 1. Januar 2027 müssen die Bundesländer laut Gesetz ein flächendeckendes Netz an Schutz- und Beratungsangeboten zur Verfügung stellen. Davon sind wir in NRW noch weit entfernt. Die Landesregierung ist daher gefordert, stärker in die Verantwortung zu gehen und die bestehenden finanziellen Lücken im Gewalthilfesystem zu schließen.
Deshalb fordern wir:
- von der Bundesregierung: 10 Tage Lohnfortzahlung und ab dem 11. bis zum 90. Tag unbezahlten Sonderurlaub, wenn Personen bei der Flucht vor häuslicher Gewalt in eine Schutz-einrichtung fliehen müssen.
- von der Landesregierung: Eine sichere Finanzierung der Frauenhäuser und Frauenberatungsstellen in enger Zusammenarbeit mit den Kommunen, die Einrichtung von weiteren Frauenhäusern vor allem in ländlichen Regionen, eine fortlaufende Weiterbildung der Justiz zur geschlechtsspezifischen Gewalt und die Arbeit der eingerichteten Koordinierungsstelle zur Umsetzung der Istanbul-Konvention weiter voranzutreiben.
- von den Kommunen: Eine Gesamtstrategie zu Gewaltschutz vor Ort zu erstellen, die Finanzierung von Beratung und Schutzangeboten zu sichern und einen runden Tisch angelehnt an den im Bund einzurichten und Informationsmaterial zu Verfügung zu stellen.
Hilfetelefon
Du selbst erlebst Gewalt oder kennst eine Frau in deinem Umfeld der Gewalt widerfährt und weißt nicht, was du machen kannst? Das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" ist ein bundesweites Beratungsangebot für Frauen, die Gewalt erlebt haben oder noch erleben. Unter der Nummer 116 016 und via Online-Beratung werden Betroffene aller Nationalitäten, mit und ohne Behinderung – 365 Tage im Jahr, rund um die Uhr unterstützt
Hilfezeichen
Wenn Frauen in Gefahr sind – sei es durch Gewalt oder bedrängende Situationen – können einfache Gesten große Wirkung haben. Mit diesem Zeichen kannst du auf dich aufmerksam machen!
Veranstaltungen unserer DGB-Regionen zum Tag gegen Gewalt an Frauen 2025
Dülmen
Filmvorführung mit Diskussion
25.11.2025, 18 Uhr
Cinema Dülmen
Düsseldorf
"Selbstverteidigung und Selbstbehauptung für Frauen - Üben für den Alltag und den Notfall"
29.11.2025, 10-15 Uhr
DGB-Haus Friedrich-Ebert-Straße 34-38 in Düsseldorf (1. OG)
Weitere Infos hier
"Infoabend: Gewalt an Frauen - Präventionstipps von der Kriminalhauptkommissarin Marion Heyers"
2.12.2025, 18 Uhr
DGB-Haus Friedrich-Ebert-Straße 34-38 in Düsseldorf (1. OG)
Weitere Infos hier
Essen
Demozug Gegen Gewalt an Frauen
25.11.2025, 17:00 Uhr
Ort folgt noch
Hagen
Straßenaktion in der Fußgängerzone: Ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen
25.11.2025, 12 Uhr
Elberfelder Str. 31, 58095 Hagen
Köln
Demozug: “Wir nehmen uns die Nacht”
Start: 18 Uhr (sammeln ab 17.30 Uhr)
Neptunplatz in Ehrenfeld
Gedenken an alle FLINTA*, die durch patriarchale Gewalt getötet wurden
25.11.2025, 11.00 Uhr
Vor dem DGB Haus in Köln, Hans-Böckler-Platz 1, 50672 Köln
Lippstadt
Infostand: "Rote Karte gegen Sexismus und Gewalt! Am Arbeitsplatz, Zuhause, Online"
22.11.2025, 10-12 Uhr
IG Metall-Büro Hamm-Lippstadt, Helle Halle 6, 59555 Lippstadt
Infostand bei der Theateraufführung "Die Frau, die gegen die Tür rannte"
18.11.2025, 18 Uhr
Stadttheater Lippstadt
Rheine
Filmvorführung “She Said” mit Diskussion
25.11.2025, 18 Uhr
Zinema Rheine; Kardinal-Galen-Ring 42; 48431 Rheine
„Das Anfang 2025 verabschiedete Gewalthilfegesetz ist ein wichtiger Schritt, jetzt kommt es auf die Umsetzung an. Ab dem 1. Januar 2027 müssen die Bundesländer laut Gesetz ein flächendeckendes Netz an Schutz- und Beratungsangeboten zur Verfügung stellen. Davon sind wir in NRW noch weit entfernt. Die Landesregierung ist daher gefordert, stärker in die Verantwortung zu gehen und die bestehenden finanziellen Lücken im Gewalthilfesystem zu schließen.“
Download: Unsere Klipp&Klar "Gewalt an Frauen geht uns alle an!"
In unserem Faktenblatt zum Tag gegen Gewalt an Frauen findet ihr übersichtlich alle wichtigen Zahlen, Fakten und Forderungen.
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Klipp&Klar_Gewalt gegen Frauen Download PDF